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Ansprache von Botschafter Ma anlässlich der Eröffnungszeremonie des Confucius Class München
2009-03-27 00:29

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Prof. Pöllath,
sehr geehrter Herr Vizepräsident Prof. van Ess,
sehr geehrter Herr Miniserialrat Dr. Fischer,
meine sehr verehrte Damen und Herren, liebe Freunde, 

 

es ist mir heute eine große Ehre und Freude, an der Eröffnungszeremonie des  Confucius Class München teilnehmen zu dürfen. Ich bedanke mich sehr für die freundliche Einladung. Im Namen der chinesischen Botschaft und auch von mir persönlich, möchte ich beiden Partnerinstitutionen des  Confucius Class, Stiftung ex oriente und die Universität für Fremdsprachen Peking, unsere herzlichste Glückwünsche übermitteln!

 

Das Land Bayern und wie auch seine Hauptstadt München haben schon eine lange Tradition der Zusammenarbeit mit China. So ist München ein idealer Kooperationspartner für die Errichtung eines Confucius Class, das als eine Brücke zur Völkerverständigung dient. Ich freue mich sehr, dass das Confucius Class München sich nach den acht Konfuzius-Instituten jeweils in Berlin, Erlangen und Düsseldorf usw. als das erste Confucius Class in Deutschland angesiedelt ist. Die Eröffnung des Confucius Class München ist ein weiterer Meilenstein in den Beziehungen zwischen Deutschland und China, Bayern und Provinzen Shangdong und Guangdong.

 

Meine sehr geehrte Damen und Herren,

seit 30jährliger Reform und Öffnung Chinas haben sich sein internationaler Kontakt und die internationale Kooperation ununterbrochen vergrößert, und als „Brücke der Kommunikation" ist der Bedarf an chinesischer Sprache rasch angewachsen. Seit dem Jahr 2004 hat die chinesische Regierung das Projekt der „chinesischen Sprachbrücke" eingeleitet, um das Erlernen der chinesischen Sprache voranzubringen und ein besseres Verständnis aller anderer Völker zum chinesischen Volk sowie zu seiner Sprach und Kultur zu erleichten. Die „Konfuzius-Institute" und Confucius Class sind ein wichtiger Teil dieses Projektes.

 

Nach der Statistik benutzen und lernen zur Zeit weltweit mehr als 100 Millionen Menschen außerhalb von China chinesich. Chinesisch-Unterricht wird in unterschiedlichster Form und in unterschiedlichsten Institutionen in mehr als 100 Ländern angeboten. Und in Deutschland ist es zu einem „Chinesisch-Fieber" in Folge des ununterbrochenen Anwachsens der chinesisch-deutschen Beziehungen gekommen. Chinesischkurse gibt es in Deutschland an 80 Universitäten und Fachhochschulen, im Rahmen von entweder sinologischen oder regional-, wirtschaftswissenschaftlichen und ergänzenden Studiengängen. An 300 deutschen Schulen wird Chinesisch als Wahlpflichtfach und sogar als 2. oder 3. Fremdsprache angeboten. Darüber hinaus werden Chinesischkurse auch teils in intensiver Form angeboten von mehr als 140 Volkshochschulen und speziellen Einrichtungen. Nach unserer unvollständigen Statistik lernen zur Zeit in Deutschland mehr als 30,000 Leute Chinesisch.

 

Meine Damen und Herren,

das heute zu gründende Confusius Class trägt den Namen eines berühmten klassischen chinesischen Pädagogen und Philosophen - Konfuzius. In China ist Konfuzius ein in allen Bereichen berühmte Persönlichkeit. Die von ihm vorgetragenen, überlieferten und erörterten „Thesen", „Regeln", „Ansichten", Ideen, sind von Generation zu Generation weiter tradiert worden und tief in das politische und das Bildungssystem Chinas von über 2000 Jahren, die gesellschaftlichen Normen, die Psyche und den Umgang der Menschen miteinander, in ihre Handlungen, in Ideen und Sprache eingedrungen. Die Essenz dieser Ideen sind auch heutezutage angemessen.

 

Konfuzius hat als ein großartiger Pädagoge mehr als die Hälfte seines Lebens mit dem Lehren seiner Thesen, der praktischen Anwendung, und dem Lösen von Problemen verbracht; er hat mehr als 3000 Schüler und viele weise Gefolgsleute gehabt. Konfuzius hat eine ganze Reihe von sehr wertvollen pädagogischen Ideen hervorgebracht – wie z.B. „unablässig lernen und unermüdlich andere lehren", „mit dem Altertum vertraut sein und die Gegenwart kennen", „klug und lernbegierig sein, und sich nicht scheuen seine Untergebenen zu fragen" - diese Lehren werden bis heute befolgt und praktiziert.

 

Was besonders hervorzuheben ist, hat die Reifung der Ideen von Konfuzius zur Harmonie und ihre tiefe Eindringen seit tausenden Jahren in die chinesische Kulturgeschichte und Tradition und in das chinesische gesellschaftliche Leben dazu geführt, dass das chinesische Volk die Harmonie verehrt und achtet. Die Geschichte der unabhängigen chinesischen friedfertigen Außenpolitik hat ihre tiefgehenden Ursachen in den Gedanken Konfuzius' zur Friedfertigkeit.

 

Als aktuellen Trend hat China im Inland die Idee des Aufbaus einer harmonischen Gesellschaft und für die auswärtigen Beziehungen einer harmonischen Welt hervorgehoben, und die eigene Entwicklung durch den Aufbau einer friedfertigen internationalen Umgebung betont, genauso wie gleichzeitig durch die eigenen Entwicklung eine friedfertige internationale Welt aufzubauen. Der Aufbau von Harmonie ist das Ziel unserer Innen- und Außenpolitik, und diese Politik ist nicht nur die Vervollkommnung einer 5000-jährigen Essenz der chinesischen Geschichte und Kultur, sondern stimmt auch mit dem Schwerpunkt des chinesischen sozialistischen Systems überein. Es entspricht überdies dem Trend der gegenwärtigen globalen Entwicklung und der zivilisatorischen Richtung der Menschheit und dient dem Nutzen aller Völker der Welt.

 

Meine sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns sehr, dass dank gemeinsamer Anstrengungen nun sehr gute Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und Deutschland bestehen und wir auf allen Gebieten eine gute Zusammenarbeit und einen regen Austausch haben. Wie Sie wissen, weist diese Entwicklung insbesondere in den letzten Jahren eine erfreuliche Dynamik auf. Durch zahlreiche hochrangige Besuche beider Länder wurde das gegenseitige Verständnis und Vertrauen gestärkt. Auf verschiedenen Ebenen hat sich ein Geflecht von Koordinations- und Kooperationsmechanismen etabliert. Zu den guten Beziehungen zwischen beiden Ländern gehören auch Kultur, Wissenschaft, Technik und Bildung.

 

Wir befinden uns in einem Zeitalter der Globalisierung. Das heißt, wir befinden uns in einem Prozess der zunehmenden weltweiten Vernetzung der Menschen und Gesellschaften und den damit verbundenen Veränderungen ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse. Globalisierung bringt nationale Grenzen zum Schwinden, sie ist grenz-überschreitend. Das fodert und fördert das globales Denken und vorallem die interkulturelle Kommunikation. Die Stiftung ex oriente bemüht sich seit Jahren darum, den interkulturellen Austausch zwischen Deutschland und Ostasien mit dem Schwerpunkt China nachhaltig zu fördern. In diesem Sinne bin ich überzeugt, dass das Confucius Class München und wie auch die anderen schon eröffneten und zu öffnenden Konfuzius-Institut in Deutschland ein neuer Ausgangspunkt für die interkulturelle Kooperation und Austausch zwischen China und Deutschland sein werden.

 

Ich wünsche dem Confucius Class München viel Glück und viel Erfolg!

 

Vielen Dank!

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