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Von den Fluten des Yangtze bis zur Corona-Krise
- eine Freundschaft seit 22 Jahren
2020-06-19 22:33

Hunan ist eine Provinz in China mit etwa 70 Millionen Einwohnern. Durch Hunan fließt der Yangtze, Chinas längster Fluss. Er ist ein Segen für die Provinz. Aber im Sommer 1998 wurde er zum Fluch: Die Wassermassen traten nach extremen Regenfällen über die Ufer, brachten die Dämme zum Einsturz und unfassbares Leid über die chinesische Bevölkerung. In der Stunde dieser wirtschaftlichen und humanitären Not erfuhr Hunan Hilfe aus der Ferne, aus Krefeld. Die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Krefeld schickte damals 51 Kisten mit Medikamenten nach Hunan.

Die Bürger von Hunan haben das nicht vergessen. Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Die Güte eines Tropfens sollte durch eine sprudelnde Quelle erwidert werden.“ Und so schrieb Xu Dazhe, der Gouverneur der Provinz Hunan, einen Brief an Frank Meyer, den Oberbürgermeister von Krefeld, und kündigte die Sendung medizinischer Hilfsgüter an, die in Krefeld gerade dringend gebraucht werden. Ergebnis: 40.000 Mund-Nasenschutz-Masken wurden aus Hunan nach Krefeld geflogen.

Die hilfreiche „Luftbrücke“ aus Hunan nach Krefeld knüpfte an die Tradition an, die im Jahr 1998 geschaffen wurde und der sich weitere Spender anschlossen. Das chinesische Unternehmen Shandong Weiqiao Pioneering Group spendete der Krefelder Feuerwehr weitere 3000 Schutzmasken der Schutzklasse FFP1. Diese Masken kamen nicht nur bei der Feuerwehr, sondern auch in Altenheimen, Pflegeeinrichtungen und Betreuungsangeboten der Stadt zum Einsatz.

Die Geschäftsführerin von Weiqiao, Dr. Yan Wang, hatte sich zuvor mit dem Spendenangebot an Oberbürgermeister Meyer gewendet. „Weiqiao hat beschlossen, den kompletten noch in Deutschland verbliebenen Bestand an Atemschutzmasken an die Stadt Krefeld zu spenden. Wir möchten einen kleinen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Normalität in ihrer Stadt leisten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam die schwere Zeit heil überstehen werden. Wir wünschen Ihnen alles Gute und senden unsere besten Wünsche sowie unsere Hochachtung an alle Mitarbeiter der kommunalen Verwaltung an der Anti-Corona-Front“, erklärte Dr. Yan Wang in ihrem Brief.

Auch im Kampf gegen das Corona-Virus in ihrem Heimatland hatte sich die Weiqiao-Gruppestark engagiert. Das Unternehmen spendete neben Geld auch Schutzausrüstungen an die von der Epidemie besonders stark betroffene Provinz Hubei und die umliegenden Regionen. Dazu hatte Weiqiao seinerzeit auf dem europäischen Markt Atemschutzmasken und Schutzanzüge eingekauft. „Unser Wille, Menschen zu retten und zu schützen, wurde durch die Unterstützung deutscher Freunde gestärkt“, betonte Dr. Wang. „Wir möchten daher jetzt unseren deutschen Freunden beistehen und etwas für sie tun.“

„Wahr ist's“, so wusste schon Johann Wolfgang von Goethe, „daß wahre Verbindungen Zeit brauchen, wie Bäume, um Wurzeln zu treiben, Kronen zu bilden und Früchte zu bringen.“

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